Landesgleichstellungsbeauftragte zu Gast im Frauenhaus

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Die neue Landesgleichstellungsbeauftragte Gabi Ohler ist in Thüringen unterwegs, um die Gleichstellungsarbeit vor Ort kennenzulernen, Unterstützung anzubieten und neue Schwerpunkte zu definieren.

Ende August durften die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises und der Stadt Sondershausen Frau Ohler zu einem Arbeitsgespräch in den Räumlichkeiten des Frauenhauses begrüßen. Neben der Landesgleichstellungsbeauftragten nahmen die Sozialdezernentin und die Leiterin des Amtes für Ausländer und Flüchtlingswesen der Kreisverwaltung sowie die Nordthüringer Gleichstellungsbeauftragten und die Mitarbeiterinnen des Frauenhauses an dieser Gesprächsrunde teil. Zur Diskussion stand die Notwendigkeit von Frauenhäusern, deren Finanzierung aber ebenso die Bedeutsamkeit, Frauen mit und ohne Migrationshintergrund niederschwellig Hilfen anbieten zu können. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere Frauen, die aus anderen Kulturkreisen stammen und über wenig soziale Kontakt verfügen, oftmals weitaus schwierigere Zugänge zu den Hilfesystemen haben. Da Abhängigkeiten vom Partner dabei eine große Rolle spielen, ist es umso bedeutsamer, dass diese Frauen die Möglichkeit der Begegnung erhalten und sich anderen anvertrauen können. Einfache Angebote, wie gemeinsame handwerkliche Arbeiten, könnten hier Türöffner sein.

Beratungsstellen aber auch Einrichtungen wie Frauenhäuser sind nach wie vor wichtige Anlaufstellen für Frauen im Falle häuslicher Gewalt. Dort kann nicht nur Zuflucht gewährt werden, sondern es werden auch Lebensperspektiven aufgezeigt.

Dank der Landesförderung, der Förderung des Landkreises und der Stadt Sondershausen gibt es im Kyffhäuserkreis ein Frauenhaus mit acht Plätzen. Im Jahr 2019 konnte mit einem neuen Träger – dem Trägerwerk Soziale Dienste Thüringen - der Fortbestand der Einrichtung gesichert werden. Die neue Landesgleichstellungsbeauftragte möchte sich für eine vollständige Frauenhausfinanzierung aus dem Landeshaushalt einsetzen, damit flächendeckend Frauenschutz in Thüringen gewährleistet werden kann. Sie machte ebenso auf das neue Bundesinvestitionsprogramm der Familienministerin aufmerksam, das Frauenhäusern dringend notwendige Sanierungs- und Schutzmaßnahmen ermöglicht. Das Land Thüringen ist anteilig in diese Finanzierung eingebunden. Bei der Besichtigung des Frauenhauses, mit Einverständnis der Bewohnerinnen, wurden aktuelle Problemlagen angesprochen und auch die schwierige Situation der mitbetroffenen Kinder beleuchtet.

Frauenschutz und Kinderschutz liegen eng beieinander, und die Gleichstellungsbeauftragten möchten sich herzlich bei Frau Ohler für ihren Besuch und ihr offenes Ohr bedanken.

Herzlichen Dank auch an die Frauenhausmitarbeiterinnen Frau Striene und Frau Steiner für die Organisation vor Ort.

Ihre Gleichstellungsbeauftragten
Katharina Töppe - Landratsamt Kyffhäuserkreis
Christin Nowak - Stadtverwaltung Sonderhausen