Vereine stellen sich vor: Gartenverein „Hopfenberg 1“ e. V. Sondershausen geht verjüngt ins Jubiläumsjahr
Im Sommer dieses Jahres feiert unser Kleingartenverein seinen 50. Geburtstag. Im Jahre 1970 stellte die Stadt Sondershausen Land zur Verfügung, und auf Initiative verschiedener Gartenfreunde wurde das Grundstück oberhalb der heutigen Kindertagesstätte „Anne Frank“ und neben dem Spielplatz „Am Elefanten“ vermessen und an Bewerber für einen Kleingarten aufgeteilt.
Am 23. August 1970 wurde dann unter der Leitung des Kreisvorstandes des VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter) eine erste Beratung zur Gründung unserer Gartensparte in der damaligen Gaststätte „Wipperperle“ in Sondershausen Jecha durchgeführt. Der Verein gab sich den Namen „Hopfenberg“. Zum damaligen Zeitpunkt bestand die Gartenanlage aus 66 Kleingärten. Ende der 70er Jahre wurde der Gartenverein gezwungen, 22 Gärten für den Wohnungsbau abzugeben. Neben dem Kindergarten entstanden acht Einfamilienhäuser. Dabei wurde dann auch das Gebiet am Osthang Richtung Jecha unsere Gartensparte für das Kleingartenwesen erschlossen. Es entstand der Gartenverein „Mäusetal“.
Heute hat die Kleingartenanlage Hopfenberg im Borntal eine wichtige Rolle auf ökologischem Gebiet und bietet Familien und jungen Menschen ein preisgünstiges Rückzugsgebiet aus den städtischen Leben. Unsere Kleingartenanlage bietet die Möglichkeit, eigenes Obst und Gemüse anzubauen oder sich einfach im Grünen mit Freunden auf eine Grillwurst zu treffen.
Unser Verein blickt in eine angenehme Zukunft. Innerhalb von zwei Jahren wurden mehrere Gärten an jüngere Familien vergeben. Dadurch ist das Durchschnittsalter von 68 auf 62,5 Jahre gesunken.
Im Jahre 1979 begann mit Zustimmung des Bauamtes der Stadt Sondershausen und des Vorstandes des Vereins der kontrollierte Laubenbau. Genehmigt waren damals Laubentypen vom Typ GL 14 bis GL 19 (14 bis 19m² überdachte Fläche). Über den VEB Holzhandel Erfurt wurde von verschiedenen Gärtnern auch „Hühnerställe“ als Gartenlauben geordert. Anfang des Jahres 1983 wurde nach langem, zähem Kampf mit den Behörden der Stadt Sondershausen Wasserleitung und Stromkabel in der Anlage verlegt. Ein Energieanschluss durfte in jede Gartenlaube, für die Wasserversorgung gab es nur eine Zapfstelle pro Hauptweg. Diese war in der Mitte der vier Wege. Abgelesen wurde damals der Wasserverbrauch nur an einer Hauptwasseruhr, der Verbrauch eines jeden Einzelnen konnte nicht ermittelt werden. Das Hauptkabel für die Elektroenergie wurde in unserer Anlage von Norden nach Süden verlegt. In jedem Gang wurde ein Verteilerkasten errichtet, von dem noch heute die Kleingärtner Kabel zu ihrer Gartenlaube verlegen. Diese Verlegearbeiten erfolgten in Eigenleistung durch die sehr engagierten Kleingärtner. Neben der routinemäßigen Kleingartenarbeit verstehen es auch unsere Kleingärtner zu feiern; früher in der Wohngebietsgaststätte im Borntal, auf dem Göldner oder in der ehemaligen Gaststätte an der Bahnbrücke; heute auf dem Possen oder im Handwerkerstübchen. Gefeiert wird nicht nur in Gaststätten, auch bei Gartenfesten im Sommer und Erntedankfest im Herbst in der Gartenanlage. Fröhlichkeit und Gemeinsamkeit stehen dabei im Vordergrund. Verschiedene Gartenpächter sind auch aus anderen Ländern. Diese werden ins Vereinsleben integriert. Sei es bei einer Bratwurst nach dem Wasserabstellen im Herbst oder zu unserer geplanten Jubiläumsfeier im September in der Gaststätte „Stille Liebe“.
Neben der Bewegung an der frischen Luft im Kleingarten steht natürlich auch die Eigenversorgung der Kleingärtner mit Erdbeeren, Zwiebeln, Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Pfirsichen, Äpfeln und Birnen im Vordergrund. So war es auch vor über 20 Jahren. So hatte unser Verein einen Vertrag mit der Borntalkaufhalle. So wurden 1988 – 910kg Äpfel, 380kg Kirschen, 233kg Johannesbeeren und 25kg Erdbeeren abgegeben. Diese Produkte wurden dann an die Bevölkerung des Borntals verkauft. Diese Aktivitäten basierten auf einem Wettbewerbsprogramm: „Sicherung einer möglichst umfassenden Eigenversorgung von Obst und Gemüse. Bei Überproduktion Abgabe an die vertraglich gebundene Aufkaufstelle mit Angabe der Abgabemengen“.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands mussten wir uns an neue Gegebenheiten gewöhnen. Für alle Mitglieder galt nun das Bundeskleingartengesetz. Dieses galt seit 1987 auch in den alten Bundesländern. Das bedeutete für uns als erstes, dass eine Satzung und eine Kleingartenordnung erarbeitet werden mussten. Die Vorstandsmitglieder, speziell der Vorsitzende, dessen Stellvertreter und der Schatzmeister mussten durch einen Notar bestätigt sein, um beim Amtsgericht den Verein einzutragen. So heißen wir heute Gartenverein „Hopfenberg1“ e.V. Im Amtsregister stehen wir unter Nummer 26.
Im Laufe der Zeit wurden dann weitere Dokumente entwickelt. Wasser- und Energieordnung, Pachtverträge, Formulare für Arbeitseinsätze….
Gegenüber dem Finanzamt wurden wir als gemeinnütziger Verein eingetragen. Alle drei Jahre obliegt es dem Schatzmeister Formulare auszufüllen, um von der Körperschafts- und Gewerbesteuer befreit zu werden. Damit sind die gesetzlichen Grundlagen für eine gesunde Vereinsführung geschaffen worden.
Unser Verein ist gut aufgestellt. Alle Vereinsmitglieder, der Vorstand, Beirat und Revisionskommission leisten engagierte Arbeit. Regelmäßige Jahreshauptversammlungen, monatliche Vorstands- und Beiratssitzungen, Gartenbegehungen und Gespräche mit den Gartenpächtern bestimmen das Vereinsleben. Der Vorstand um Frau Gisitzki, Herrn Kratz und Herrn Vogel lenkt und leitet die Geschicke des Vereins in die richtige Richtung. Im September dieses Jahres feiern alle Vereinsmitglieder mit wichtigen Personen des öffentlichen Lebens den 50. Geburtstag unserer Gartenanlage. Auch in unserem Verein gibt es einige nicht bewirtschaftete Gärten. Wer Interesse an einen Kleingarten hat, der möge sich beim Vorstand des Vereins melden.
Tel. 01578/5103625 oder 01577/1836133
Karsten Kratz
Schatzmeister des Vereins