Vereine stellen sich vor - Der Verband der Behinderten des Kyffhäuserkreises
Wie alles begann:
Der Verband der Behinderten des Kyffhäuserkreises war der zweite eingetragene Verein in Sondershausen. Er ist ein gemeinnütziger Verein.
Mitglieder der ersten Stunde waren Karl-Heinz Peter, Heidrun Heise, Katja Neumann, Brigitte Wolf, Detlef Kuhnert und der Vereinsvorsitzende Thomas Melzer.
Aus einer Interessengemeinschaft körperbehinderter Bürger, die seit 1980 ihre Lebensverhältnisse verbessern wollten, entstand der Verband der Behinderten des Kyffhäuserkreises.
Anfangs versuchten die wenigen Mitglieder der Diskriminierung geistig und körperlich behinderter Menschen entgegenzuwirken und diese Menschen im Alltag zu integrieren.
Zu Beginn traf man sich noch im Wohnzimmer, dann wurde dem Verein in der Güntherstraße ein Platz zur Verfügung gestellt, der aber bald nicht mehr ausreichte. Nach einem Platz in der August-Bebel-Straße und der Johann-Karl-Wezel-Straße fand man Am Schlosspark 19 den Ort, wo er sich noch heute befindet. Im Behindertenverband befindet sich seit 2018 eine ergänzende unabhängige Teilhabeberatung. Als Ziele setzten sich die behinderten und nichtbehinderten Mitglieder:
- Hilfebedürftigen zur Seite stehen,
- Behinderte auf ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben vorbereiten und bauliche Hindernisse zu beseitigen sowie
- Einrichtungen behindertengerecht zu gestalten.
Die Arbeit stieß schnell auf großes Interesse und die Mitgliederzahl stieg auf 120 an. In der Stadt wurden behindertengerechte Wohnungen eingerichtet, Bordsteine wurden abgesenkt. An Bushaltestellen wurde der Einstieg für Behinderte, aber auch für Mütter mit dem Kinderwagen durch eine Erhöhung und Absenkung der Bordsteinkante erleichtert.
Viele Probleme werden durch Öffentlichkeitsarbeit angesprochen. Auch hier macht sich der Verband stark für seine Mitglieder. In der Geschäftsstelle Am Schlosspark 19 können Behinderte, deren Angehörigen oder Familienmitglieder genauso wie interessierte Bürger zu den Sprechstunden kommen und Fragen zu verschiedenen Antragsstellungen, dem Schwerbehindertenausweis, Fördermittel Behördengänge stellen.
1990 - 2020 - 30 Jahre Verband der Behinderten des Kyffhäuserkreises
Es sollte ein Fest werden im Mai 2020, aber dann kam Covid-19 und alles kam anders. Alle geplanten Veranstaltungen und Feiern müssen verschoben werden, denn die Gesundheit hat Vorrang. Viele Mitglieder tragen ein gesundheitliches Risiko und sind deshalb gefährdeter als andere Personen. Trotzdem oder gerade deshalb soll hier daran erinnert werden. Vieles wurde geschafft und erreicht in den vergangenen Jahren. Die Anfänge waren nicht leicht, gab es doch so vieles, was sich nach der Wende veränderte.
Und wie sieht es heute aus?
Seit der Ratifizierung der UN- Behindertenrechtskonvention 2009 geht es nicht mehr um das "Ob" etwas, sondern um das "Wie" bei der Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Dafür setzt sich der Verband der Behinderten im Kyffhäuserkreis mit großem Engagement ein, um eine Chancengleichheit auf allen Ebenen zu unterstützen. Der Behindertenverband ist seit 2017 auch ein unabhängiges Beratungszentrum. Es werden Behinderte und ihre Angehörigen beraten. Das hat Frau Elfi Reichhardt als EUTB-Beraterin mit viel Verständnis und Herzblut übernommen. Im Behindertenverband befindet sich seit 2018 eine ergänzende unabhängige Teilhabeberatung.
Frau Heidi Meister organisiert als Verbandsvorsitzende Veranstaltungen informeller und geselliger Art. In den vielen Jahren wurden Höhepunkte für alle geschaffen. Ich könnte eine lange Liste darüber schreiben. In Erinnerung bleiben die Informationsveranstaltungen zu Themen wie Gesundheit, Politik und Zeitgeschehen, Sicherheit, Forstwirtschaft, Geburtstagsrunden und gemütliche Nachmittage. Wir machten Fahrten z.B. nach Erfurt. Es wurden Ausflüge in die nähere Umgebung wie Possen, Kyffhäuser, Frauenberg, Bendeleben, Bilzingsleben durchgeführt.
Jahreszeitliche Feste wie Fasching, Ostern, Weihnachten fanden in den Verbandsräumen statt. Alles wurde liebevoll geplant und vorbereitet. Deshalb an dieser Stelle mein Dank an all die fleißigen Helfer.
Unterstützung gab es auch durch den Bürgermeister, die Landrätin sowie Abgeordnete der verschiedenen Parteien. Auch hierfür ein Dankeschön
Dorothea Kieper