Noch einmal: Wezel und Mozart!
Zum Todestag Johann Karl Wezels (31.10.1747-28.01.1819)
Ende März 2019 erschien mein Artikel „Wezels ‚Kakerlak‘ und Mozart“, worin ich am Schluss die Autoren Hans Henning und, für Mozart und die Mysterien, Helmut Perl empfahl. Aber ich hätte auch Bärnighausens Buch über „Wezels Jahre in Sondershausen“ nennen sollen, das 1997 im Hain-Verlag erschienen ist, wo sich auf S. 59 Portraits der Mozart-Familie und von Emanuel Schikaneder finden. Aber es gibt wenig zu revidieren; denn Mozart wird nur zitiert in seinen Briefen an die Familie, in denen er von den ja bekanntlich überregional erfolgreichen Theaterstücken Wezels in Salzburg und Wien berichtet, vor Wezels Aufenthalt in Wien 1782-84.
In Wien war Wezel ja in die allgemein bekannten Querelen um Anerkennung einbezogen, denen sich selbst ein Mozart nie ganz entziehen konnte. Aber die tagespolitisch und vordergründig agierenden Theatergestalten Wezels waren auch keine Vorlagen für Mozart; so ist das Schweigen über mögliche menschliche Kontakte Mozart-Wezel auch sachlich begründet.
Das groteske Märchen „Kakerlak“ ist ein genialer Versuch Wezels, wenigstens im Werk den Frieden am Ende zu gestalten, der für Wezel in der Wirklichkeit auch nicht einmal im abgelegenen Sondershausen mehr möglich war.
Erst die überragenden Sujets von Da Ponte und Schikaneder, auf deren Texte Mozart bis in die letzten Phasen der Komposition Einfluss nahm, führten zu den Gipfelwerken „Figaro“, „Don Giovanni“, „Cosi“ und „Zauberflöte“.
Hartmut B. Heinze