Königsplatz wieder hergerichtet
Am 2. Juni trafen sich zu einer nun schon traditionellen Zusammenkunft ein Teil der Wiedereinrichter des Königsplatzes bei Schernberg.
Vor 16 Jahren war der Gedanke geboren, diesen geschichtsträchtigen Ort aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken. Hier hatte unser Schwarzburg-Sondershäuser Fürst Günther Friedrich Carl I. am 01.06.1805 in Kenntnis von der Durchreise des preuß. Königspaares einen festlichen Empfang bereitet. König Friedrich Wilhelm III. mit seiner Gemahlin Luise waren auf Besichtigungstour mit einem gewaltigen Wagentross (sechsspännig) unterwegs, um die neu erworbenen Gebiete wie Eichsfeld, Nordhausen und Erfurt zu besichtigen. Diese Landesteile erhielten sie im Austausch für die linksrheinischen Gebiete.
Es wurde seinerzeit ein Festzelt aufgestellt mit würdiger Festtafel, und Simon Hermstedt mit seinem Hautboistenchorps als Keimzelle des späteren Lohorchesters spielte auf.
Man kennzeichnete diesen Platz später durch die Anpflanzung einer Blutbuche mit umgebenden Linden. Nur an dieser Buche war dieser stark verwilderte Forstort noch auffindbar.
Nach einjähriger Vorbereitung durch eine Gruppe Sondershäuser und Erfurter Hobbyhistoriker, Vertretern des Hainleitewanderklubs, dem Revierförster Busch, der damaligen Bürgermeisterin Rosi Wilzer und Vertretern der Kulturverwaltung der Stadt Sondershausen wurde 200 Jahre später am 4. Juni 2005 dieses Ereignis vor Ort nachvollzogen. Ungefähr 170 Interessenten trafen sich bei schönstem Wetter in einer Sternenwanderung, um an diese Begebenheit zu erinnern. Ein kleines Nachspiel in historischen Kostümen mit Ansprache und musikalischer Begleitung sowie die Einweihung einer Gedenktafel und Neupflanzung einer Blutbuche rundeten die Feier damals ab.
Nun konnten wir uns nach 15 Jahren wiedersehen und feststellen, dass der Platz inzwischen durch aufgestellte Bänke gewonnen hat und seinem Charakter gemäß durch den Thüringen Forst wieder ansehnlich hergerichtet wurde.