Blinden- und Sehbehindertenverband Thüringen e. V. Kreisorganisation Kyffhäuserkreis

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Tagesausflug der Sehbehinderten

Jedes Jahr unternimmt unsere Kreisgruppe eine Busreise. Diese wurde mehrmals verschoben, nun aber doch noch durchgeführt. Die gemeinsame Tagestour fördert die Zusammengehörigkeit in unserem Verein und ist zugleich eine kleine Bildungsreise.
Anfang Oktober trafen wir uns am Busbahnhof in Sondershausen. Nach kurzer Einweisung des Busfahrers von „Salza Tours“ starteten wir pünktlich 9 Uhr. Die 24 Personen unserer Gruppe hatten in dem großen Bus reichlich Platz.

So konnte gut Abstand gehalten werden. Die Fahrt führte uns, dank Umleitung, durch viele schöne Dörfer und Landschaften.
Am Freilichtmuseum Hohenfelden angekommen, wartete schon Frau Voß zu einer Führung auf uns. Sie erklärte, wie die alten Häuser aus ländlichen Gegenden Thüringens abgebaut und hier, wie in einem Puzzle, wiederaufgebaut wurden. Wenige wurden in einem Stück hierher transportiert. So zum Beispiel das Haus eines Hirten, welches wir zuerst besichtigten. Dessen Familie hatte ein schweres Los, denn der Hirte eines Dorfes war kein angesehener Mann. Danach gingen wir zu einem Bauernhaus. Das ist geräumiger und hat zwei Etagen. Der angrenzende Stall hatte seine Vorteile im Winter und bei den Geburten der Tiere. Nebenan sahen wir uns eine Scheune mit den praktischen Einbauten und einem Heuboden an. Ein weiteres Haus gehörte einem Schmied. Ein wichtiger Mann im damaligen Dorf. Viele Werkzeuge waren zu sehen und konnten angefasst werden. Die Ausführungen über das damalige Leben der Dorfbewohner waren interessant. Heute stehen hier über 30 Gebäude, alle von historischem Wert. Weitere kommen dazu.

Wir sahen nur einen kleinen Teil davon. Ein Grund mehr, hier mal wieder reinzuschauen. Das ist von Mai bis Oktober möglich. Die Älteren von uns erinnerten sich an die frühe Jugend oder Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern. Für unsere Kinder und Enkel sind es besonders anschauliche Geschichtsstunden. Danke an Frau Voß für die lehrreiche Führung. Um Alles anzusehen, sind einige Stunden nötig. Für eine Stärkung zwischendurch gibt es dort einen Imbiss. Zum Freilichtmuseum gehört das alte Schulhaus im Ort. Dort ist auch die Museumsgaststätte „Einkehr zur alten Pfarre“. Dank der Vorbestellung des Essens wurden uns die gutschmeckenden Speisen flugs serviert. Vielen Dank an das Team um Frau Klinger. So konnten wir unsere Reise bald fortsetzen.

Mit dem Bus fuhren wir weiter nach Molsdorf. Hier gibt es ein kleines Schloss mit einem wunderschönen Garten. Graf G.A. von Gotter ließ die ehemalige Wasserburg zum Lustschloss umbauen. Doch nach 14 Jahren musste der verschwenderisch lebende Gotter das Schloss verkaufen. Es ging an Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg. Der ließ es in ein Kammergut umwandeln. Der ursprüngliche Barockgarten wurde später in einen Landschaftspark umgewandelt. Das Gebäude selbst bedarf einer Restauration. Leider konnten wir die Innenräume wegen der Corona-Pandemie nicht mit einer Führung besichtigen. So sahen wir uns die Sonderausstellung „Erotika der Lenz ist da“ an, und danach genossen wir die warmen Sonnenstrahlen im Park. Anschließend brachte uns der Bus „Zur guten Quelle“, eine Gaststätte in Molsdorf. Hier wurde uns Kaffee und selbstgebackener Kuchen serviert. Danke an Frau Bosecker, dass sie unseren Besuch am Ruhetag ermöglichte. Mit vielen Eindrücken und mancher Neuigkeit traten wir die Heimreise an. Ein schöner Tag ging zu Ende.

Sehbehinderte oder Blinde, sowie deren Angehörige können uns zurzeit nur telefonisch unter 036020 73518 oder 03632 50365 erreichen. Siehe auch www. bsvt-kyf.de --- Wir helfen gern ---

Foto: W. Rasch