45 Jahrfeier KGV Glückauf Sondershausen wird nachgeholt


Zum 45. Jubiläum hatte man in Glückauf ein großes und besonderes Sommer- und Vereinsfest vorgesehen und geplant, doch dann kam Corona. Ein solches Fest in gewohnter Art derzeit in unserem Verein auch mit Hygiene-Konzept so durchzuführen ist kaum machbar, soll bei einem solchen Fest doch auch ein gemütliches Beisammensein unserer Mitglieder möglich sein. Unter Einhaltung des Mindestabstandes von 1,50 Metern kaum vorstellbar. Deshalb hat man sich im Vereinsvorstand dafür ausgesprochen, das Fest ins nächste Jahr (dann hoffentlich nach Corona) zu verschieben.

45 Jahre Glückauf, das ist eigentlich nur die halbe Wahrheit, denn Gärten gab es auf dem heutigen Gelände von Glückauf auch schon vorher und viel früher. Theoretisch konnte man eigentlich in diesem Jahr bereits ein 83-jähriges Bestehen feiern. Wie kommt das? Die Aufklärung folgt auf dem Fuße.

Die Fürsten von Schwarzburg ließen um 1836 unterhalb des Schlosses in Sondershausen auf der südlichen Flussseite der Wipper einen Park anlegen. Im Wald am nördlichen Wipper-Flussufer entstand ein Gehege zur Zucht von Fasanen, die Fasanerie. In der Wirtschaftskrise nach 1929 wurden viele Gartenanlagen gegründet.

So wurden 1937 auf dem Territorium der ehemaligen Fasanerie des Schwarzburg-Sondershäuser Fürsten die Waldbäume gerodet, um eine Gartenanlage für das Personal des Schlosses zu errichten. Sie erhielt später den Namen „Fasanerie“. Diese riesige Fläche und Anlage erstreckte sich dann bis wieder zurück über die Wipper hinaus in Richtung Süden bis hinter die Kiesgrube. Daraus ergaben sich auch zunehmende Probleme bei der Organisation und Verwaltung einer solchen „Riesen-Gartenanlage“. Im Jahre 1975 wurde die Sparte „Fasanerie“ deshalb in zwei selbstständige Sparten aufgeteilt.

Der östliche Teil wurde als „Fasanerie“ weitergeführt und der westliche Teil zwischen Flutgraben (heute etwa Höhe Norma-Discounter) und Wipper-Brücke in Stockhausen wurde als Kleingartensparte „Glückauf“ durch die Kleingärtner Fritz Heckert und Wolfgang Emmelmann in der Gaststätte „Stille Liebe“ gegründet. Und diese Teilung und „Aus-Gründung“ aus der großen Fasanerie heraus ist nun 45 Jahre her.

Momentan hat Glückauf 102 Mitglieder bei 157 Parzellen, davon momentan 45 freie Gärten. Auch in diesem Jahr konnten freie Gärten, insbesondere auch an junge Familien, vermittelt werden. Das Kita-Projekt mit der Kita „Arche Noah“ in Stockhausen wird erfolgreich weitergeführt. Im Zwergengarten hat es einen Trägerwechsel gegeben. Durch die FAU (Gemeinnützige Fördergesellschaft Arbeit und Umwelt mbH) in Sonderhausen wird diese Fläche von Teilnehmern des Projektes nun als „Tafel“-Garten bewirtschaftet.

Projekte und Angebote der „essbaren Stadt“ sind auch im Bereich des Mittelweges durch die Gartenanlage zu finden. Hier engagiert sich unsere Vereinsvorsitzende Judith Blinzler ebenfalls besonders. Im Herbst gab es auch seit längerem als festen Bestandteil im Gartenverein eine Pflanzentauschbörse – ob dies in diesem Jahr in gewohnter Wiese möglich sein wird, hängt auch wieder von Corona ab.

Thomas Leipold, Gartenanlage Glückauf in Sondershausen