Wezel und Hölderlin
„Was bleibt aber, stiften die Dichter“ (F.H.)
Im vergangenen Jahr wurden Leben und Werk unseres großen Sohnes Johann Karl Wezel (1747-1819) anlässlich seines 200. Todestages nachhaltig wieder in den Vordergrund gerückt.
Am 20. März dieses Jahres beging die li-terarische Welt den 250. Geburtstag von Friedrich Hölderlin (1770-1843), dem jüngeren Zeitgenossen Wezels.
Genial wie Wezel schuf er ein umfangrei-ches, vielfältiges dichterisches Werk, erlitt ein ähnliches Schicksal mit längerer nachgesagter und tatsächlicher geistiger Umnachtung. „er versuchte in seinen Texten der Welt ein neues Gesicht zu geben – hin zu mehr Freiheit, zu mehr Menschlichkeit und mehr Schönheit.“
Die deutsche Sprache erreichte in Hölderlins Werk einen ihrer Höhepunkte. Unser Lehrer, der Philologe Siegfried Lange, zitierte gern „seinen“ Hölderlin aus dessen Oden, Hymnen, Gedichten.
Friedrich Hölderlin wurde in Lauffen am Neckar geboren. Mit zwei Jahren verlor er bereits seinen Vater. Dem Willen der Mutter folgend sollte der Sohn die Laufbahn eines Pfarrers einschlagen. Nach dem Besuch der Lateinschule in Nürtingen und den Klosterschulen in Denkendorf und Maulbronn studierte Hölderlin von 1784-1788 in Tübingen Theologie und widmete sich auch der Philosophie, Literatur und Kunst des antiken Griechenlands. Das Erworbene bildete die Grundlage seiner Dichtungen.
Seinen Lebensunterhalt verdiente sich Hölderlin jedoch nicht als protestantischer Geistlicher, sondern als Erzieher und Hofmeister in verschiedenen Stellungen begüterter Familien (z.B. derer von Kalb/Kalbsrieth). Er weilte auch in Thüringen (Jena), lernte Schiller und Goethe kennen. Anfang 1806 stellte sich eine psychische Erkrankung ein, die in der Universitätsklinik in Tübingen behandelt wurde, sich jedoch als unheilbar erwies. Er wurde von einer Tübinger Familie aufgenommen und im sog. „Turm“ untergebracht. Hier wohnte er bis zu seinem Tode am 7. Juni 1843. Er konnte nur noch eingeschränkt dichten. Hölderlin bildete in Tübingen offensichtlich zu Lebzeiten bereits eine Attraktion. Der renovierte Turm ist es noch heute.
Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof in Tübingen.
H. K.
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